MICHAEL EBERT
MICHAEL EBERT

Hochschulseminare

Geschichte des Fotojournalismus

Bilder sind die dominierende Kommunikationsform unsere Zeit. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist es möglich Fotografien zu drucken. Danach hat der Bildjournalismus eine dynamische Entwicklung durchlebt, wie kaum ein anderes Medium. Diese war von vielen Höhepunkten aber auch von Krisen geprägt. In diesem Seminar werden Studierende umfassend mit der Geschichte und den Grundlagen des Fotojournalismus vertraut gemacht. Dazu gehören technische Entwicklungen der Fotografie, aber auch die Historie des Presse- und Nachrichtenwesens. Im Mittelpunkt stehen neben der sozio-kulturellen Wirkung von journalistischen Bildern und ihrem Einfluss auf Gesellschaft auch die Menschen, die sie machten. In diesem Bereich liegt auch ein Forschung-Schwerpunkt von Michael Ebert. Er beschäftigt sich besonders mit den Foto-Ikonen des 20. Jahrhunderts. Weitere Forschungsgebiete sind die Bilder des amerikanischen Bürgerkriegs, der Vietnamkrieg und vor allem der Fotojournalisten Horst Fass, dessen Nachlass Michael Ebert an der Hochschule Magdeburg betreut. Zu all diesen Themen hat er bereits Fotoausstellungen kuratiert.

Grundlagen des Bildjournalismus

Das Block-Seminar steht am Anfang eines Fachstudiums. Es vermittelt alle Techniken, theoretischen Grundlagen und formale Kriterien, die für das Studium notwendig sind. Dazu gehören die elektronische Bildverarbeitung ebenso, wie der Umgang mit der Kamera, rechtliche Fragen und logistische Voraussetzungen.

Grundlagen der Bildgestaltung: Bildästhetik

Erlernung der allg. fotografischen Gestaltungsgrundlagen. Format. Fläche. Punkt. Linie. Kontraste. Bildgestaltung in der journalistischen Fotografie. Verdichter Raum und dramatisierende Tiefe. Bewegungsunschärfe. Gestalterisch serieller Bezug in der Reportage. Gestaltung und Layout. Vertiefung der fotografischen Kenntnisse anhand wöchentlicher praktischer Übung mit umfassender Bildbesprechung.

Fotografie für Journalisten

Durch die umwälzenden Veränderungen im Medienbereich sind die beruflichen Anforderungen in den letzten Jahren massiv gestiegen. Die klassische Trennung zwischen Wort und Bild ist aufgeweicht und inzwischen werden auch von Textjournalisten zumindest grundlegenden fotografische Kenntnisse erwartet. In dem kompakten Kurs, werden angehende Journalisten aller Ressorts praktisch und theoretisch mit dem Medium Fotografie vertraut gemacht. Dazu gehört neben dem historischen Kontext vor allem auch der Umgang mit der Kamera und alle Komponenten des redaktionellen Umganges mit Fotos. Im Zentrum steht die Befähigung einfache Fotoaufträge durchzuführen oder eigene Geschichten fotografisch zu visualisieren, sowie solide Kenntnisse über das Medium Fotojournalismus.

Macht und Manipulation

Bildmanipulationen sind aktuell ein viel diskutiertes Thema. Besonders seit der Einführung der digitalen Technik steht die Fotografie unter dem Generalverdacht der leichtfertigen Manipulation. Doch während Werbung und Yellow-Press sich heute immer bedenkenloser veränderter Bilder bedienen, wächst die Angst in den seriösen Redaktionen unerkannte Bildfälschungen zu veröffentlichen. Was noch vor wenigen Jahren als gestalterische Kompetenz der Fotografen geschätzt war, wird heute häufig als unmoralische Manipulation gegeißelt. Dabei ist die Geschichte des Fakes so alt wie die der Fotografie. Und auch die Politik hat längst die Möglichkeiten der gezielten Manipulation erkannt. Darüber hinaus sehen sich die Presse und speziell die Fotojournalisten wegen unmoralischem Verhalten wachsender Kritik ausgesetzt. Dieses Seminar befasst sich mit allen moralischen Aspekten des Fotojournalismus wie Bildmanipulation und des Missbrauchs von gefälschten Bildern zur politischen oder gesellschaftlichen Einflussnahme. Thema ist auch das Verhalten in kritischen Situationen und die Verantwortung bei leichtfertiger Publikation von Bildern. Ziel ist die Erlangung moralischer Kompetenz in der fotojournalistischen Arbeit.

 

Markt und Medien

Fotojournalisten sehen sich mit immer schwierigeren Arbeitsbedingungen konfrontiert. Sinkenden Honorare, massiver Druck durch Billiganbieter und ambitionierte Amateure, schränken die beruflichen Perspektiven immer weiter ein. Dagegen stehen ein massiv gestiegener Bedarf an Bildern und die, durch digitale Techniken vereinfachten Produktions- und Distributions-Bedingungen. In diesem Seminar stehen die wirtschaftlichen und monetären Aspekte des Berufes im Vordergrund. Dazu gehört eine Übersicht über den komplexen Bildermarkt und die potentiellen Auftraggeber für Fotojournalisten. Anforderungen der Existenzgründung, Akquise und Abwicklung von Aufträgen, sowie alle anderen Faktoren die für einen erfolgreichen Berufseinstiege wichtig sind.

Bild- und Presseagentur

Presseagenturen wie AP sind die größten Arbeitgeber für Fotojournalisten. Ihre Rolle im globalen Journalismus wird oft unterschätzt. Dabei stammen viele der wirkungsmächtigen Bilder von Agenturfotografen. Sie bleiben vor Ort, wenn die meisten anderen Journalisten längst verschwunden sind. Klassische Bildagenturen wie Corbis oder Getty sind die Riesen Bildergeschäft. Sie dominieren vom Faltblatt bis zum Geschäftsbericht mit ihren Bildern den Markt. Die edlen, aber wirtschaftlich unbedeutenden Fotografenagenturen wie Magnum versuchen in dieser Bilderflut Qualitätsjournalismus und individuelle Sichtweisen zu liefern. Ihre Fotografen gehören oft zur Creme de la Creme der Szene. In den letzten Jahren haben die Microstock-Agenturen den Markt in Bewegung gebracht. Sie bieten ihre Bilder oft für wenige Cent an. Das Seminar vermittelt eine komplexe Übersicht über die Geschichte und Arbeit von Bild- und Presseagenturen, ihre Aufbau und ihre unterschiedliche Arbeitsweise. Elektronische Bildübermittlung in Presseagenturen. Vergleichende Analyse der Angebote von Presseagenturen, Bildagenturen und Microstock-Agenturen. Das Seminar wird mit einer Exkursion zu einer Agentur ergänzt.

 

Klassische Dokumentarfotografie

Dokumentarfotografie gehört zu den faszinierendsten Genres der Fotografie. Die Grenzen zum klassischen Fotojournalismus sind oft fließend. Kein Wunder, denn die dokumentarische Fotografie ist gewissermaßen der Vorreiter des Fotojournalismus.  der möglichst trennscharfen Bestimmung der unterschiedlichen Am Anfang des Seminars steht die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Dokumentarfotografie, die so alt ist wie das Medium selber. Von Roger Fentons Krimkriegsbildern, über den amerikanischen Bürgerkrieg und Edward Sheriff Curtis Indianer-Aufnahmen, führt die Betrachtung in das 20. Jahrhundert, das als eigentliche Geburtsstunde der modernen Dokumentarfotografie gilt. Hier sind die sozial-dokumentarischen Werke von Lewis Hine, Jacob Riis und die FSA Schwerpunkte. Am Schluss der theoretischen Auseinandersetzung stehen die wichtigen zeitgenössischen Dokumentaristen wie Garry Winogrand, Robert Frank, Lee Freedlander und Diane Arbus. Der praktische Teil des Seminars besteht aus der Realisierung eines eigenen dokumentarischen Themas.

Bildjournalistische Darstellungsformen: Reportage/Essay/Einzelbild

Fotos sind ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil in allen Medien. Einzelbild, Bild-Serie, Essay und Reportage sind die unterschiedlichen Darstellungsformen des Bildjournalismus. Während Einzelbilder und Bild-Serien vorwiegend in der Tagespresse und den Presse-Agenturen zum Tragen kommen, ist die Reportage das klassische Medium der Magazine. Reportage und Essays gelten als "Königsdisziplin" des Bildjournalismus. In dem Seminar werden die einzelnen Genres anhand zahleichener Beispiele umfassend erläutert. Das Einzelbild, das die ganze Geschichte in einer Aufnahme erzählen muss, die Reportage die in einer Abfolge von präzise aufeinander abgestimmten Bildern komplexe Zusammenhänge visualisiert, und das fotografische Essay, dessen Reiz in einer großen erzählerische Freiheit besteht.

Kurzzeitentwurf

In dem praxisorientierten Seminar geht es um die zeitnahe Umsetzung von unterschiedlichen fotografischen Aufgabenstellungen, die sich an realen Produktionsbedingungen in Presse und Wirtschaft orientieren.

Organisationen

Agentur

Projekte

Workshops

Die europäische Heimat – Fotoprojekt für Jugendliche aus Nové Město und Hilden

Wir wollen anderen zeigen, wie es bei uns aussieht. Mehr... 

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