15. Fürstenecker Fototage
Wahrheit und Wahrhaftigkeit - Die Geschichte des Fakes in der Fotografie.
Eröffnungsvortrag von Michael Ebert
Am 9. Mai werden die 15. Fürstenecker Fototage eröffnet. Für ein Wochenende geht es auf der historischen Burg Fürsteneck wieder voll und ganz um Fotografie. Michael Ebert wird am Freitagabend den Eröffnungsvortrag halten.
Ausstellung im Wilhelm-Fabry-Museum Hilden
Scharfgestellt – Die Fotografien von Elisabeth und Walter von Oettingen
Ein Vortrag von Michael Ebert
In heutiger Zeit liefern sogar Handys Fotos von atemberaubender Qualität. Doch wie war das, als Elisabeth und Walter von Oettingen zu ihrer abenteuerlichen Reise in die Mandschurei aufbrachen? Blende, Belichtungszeit und Entfernung musste man schätzen, denn selbst hochwertige Kameras verfügten weder über einen Entfernungs- noch Belichtungsmesser. Umso beeindruckender sind die technischen Ergebnisse, der über 100 Jahre alten Fotos. Eine extrem hohe Auflösung erlaubt starke Vergrößerungen, die viel über das Leben in einer längst vergangenen Epoche verrät. Michael Ebert beleuchtet zum einen die damaligen fotografischen Techniken, die aus heutiger Sicht fast abenteuerlich erscheinen. Zum anderen zeigt er anhand von Ausschnittvergrößerungen viele der spannenden Details in den Bildern der von Oettingens.
Anmeldungen unter: https://wilhelm-fabry-museum.de/scharfgestellt/
Teilnahmegebühr:
5 Euro I ermäßigt 2,50 Euro
Ausstellung im Wilhelm-Fabry-Museum Hilden
20.000 Kilometer unter dem Roten Kreuz
Kuratiert von Sandra Abend und Michael Ebert
Vom 10. März bis 26. September 2024 wird die Ausstellung "20.000 Kilometer unter dem Roten Kreuz - Die Fotografien von Elisabeth und Walter Oettingen" im Wilhelm-Fabry-Museum zu sehen sein.
Er war Chirurg, sie OP-Schwester. Das Ehepaar Dr. Walter und Elisabeth von Oettingen fuhr zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem Lazarettzug des Roten Kreuzes an die Front des Russisch-Japanischen Krieges und dokumentierte ihre abenteuerliche Reise mit der Kamera. So entstanden ungewöhnliche Fotos, die neben der medizinischen Arbeit, die Landschaft und die Menschen in einem fernen und fremden Land zeigen.
Als wenige Jahre später der Erste Weltkrieg ausbrach, machten sich die von Oettingens in ihrem Hospital auf Schienen wieder auf den Weg...
Diesjährige Ringvorlesung der Universität zu Köln
Wahrheit und Wahrhaftigkeit - Die Geschichte des Fakes in der Fotografie.
Eröffnungsvorlesung von Michael Ebert
In diesem Jahr steht die Ringvorlesung unter dem Motto: Wie viel Wahrheit vertragen wir?
Michael Ebert wird unter dem Titel "Wahrheit und Wahrhaftigkeit - Die Geschichte des Fakes in der Fotografie" am 12.04.2022 | 17:45 - 19:15 Uhr die Eröffnungsvorlesung halten.
Seit im Journalismus digitale Technik die klassischen fotografischen Verfahren abgelöst hat, sind Bildveränderungen und Fälschungen einfacher denn je. Als Folge der Digitalen Revolution wuchs die Verunsicherung in den Redaktionen und bei den Lesern immer weiter. Ein ambivalenter Umgang mit der Wahrheit, subsumiert unter dem Begriff „Alternative Fakten“, trägt dazu bei das Vertrauen in die Medien weiter zu zersetzen. Dabei ist die Geschichte des gefälschten oder verfälschten Bildes fast so alt wie die Fotografie selbst und beileibe kein Phänomen des Digitalzeitalters. Bereits im Amerikanischen Bürgerkrieg ging man mit der Wahrheit sehr großzügig um und trug, um ein Bild vom Schlachtfeld zu dramatisieren, die Gefallenen für den Fotografen zusammen. In den Zeiten totalitärer Weltmächte erreichte die Fälschung wahrhafte Orwell’sche Dimensionen. In Ungnade gefallene Zeitgenossen wurden umgehend aus den offiziellen Bildern getilgt und manche historischen Retuschen sind in ihrer Qualität modernen, digitalen Manipulationen ebenbürtig. Der Vortrag erzählt mit zahlreichen Bildbeispielen die Geschichte der manipulierten Bilder bis in die hochaktuelle Gegenwart. Heute gehören Fake-Bilder längst zum Instrumentarium moderner Kriege. Im Nahostkonflikt sind sie gar so häufig, dass sie unter der Begrifflichkeit „Pallywood“ in die Mediensprache eingegangen sind.
Anmeldung und Infos unter:
Ausstellung im Wilhelm-Fabry-Museum Hilden
Eingebrannt – Die Geschichte über ein Foto, das jeder kennt.
Das Napalm-Mädchen von Nick Ut
Am 8. Juni 1972 entsteht ein Foto, das um die Welt geht und unser Bild vom Vietnamkrieg, ja von allen Kriegen verändert; Das Napalm-Mädchen von Nick Ut, einem Vietnamesen, der für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) arbeitete. Es zeigt die schwer von Napalm verbrannte neunjährige Kim Phuc, die nackt aus ihrem umkämpften Dorf flieht. Seither steht dieses Pressefoto stellvertretend für die Greul, unter der besonders die Zivilbevölkerung in den modernen Kriegen leidet. Anlässlich des 50.-jährigen Jubiläums erzählt die Ausstellung im Wilhelm-Fabry-Museum die Geschichte eines Fotos, das sich im wahrsten Sinne des Wortes in das kollektive Bildgedächtnis eingebrannt hat.
Dabei wäre das Bild vom Napalm-Mädchen beinahe nicht publiziert worden, weil die Darstellung frontaler Nacktheit nach den Regeln der Agentur nicht zulässig war. Es ist dem Fotochef der Saigoner AP-Redaktion Horst Faas zu verdanken, der die Veröffentlichung bei New Yorker AP-Zentrale durchsetzte. Als Folge wurde Nick Ut im folgenden Jahr mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und wurde ein berühmter Fotograf.
Das Opfer und den Fotografen verbindet seitdem eine enge persönliche Beziehung, denn Nick Út brachte die schwer verletzte Kim Phuc ins Krankenhaus und rettete damit ihr Leben. Von da an begann eine bewegende Geschichte des Helfens und Heilens, an der viele Menschen, auch in Deutschland, beteiligt waren. Gleichzeitig war es auch eine Leidensgeschichte, denn Verbrennungen mit dem inzwischen verbotenen Kampfstoff Napalm sind folgenschwer. Das alles ist ebenfalls umfassend dokumentiert worden und wird im Fabry Museum erstmalig in allen Fassetten gezeigt.
Zu sehen sind außerdem zahlreiche, teilweise unveröffentlichte Fotografien, aber auch Exponat wie Kameras, Bildübertragungsgeräte und persönliche Memorabilien. Sie erzählen auch die Geschichte eines Krieges, der wie kein anderer in den Medien präsent war, aber auch durch sie beeinflusst wurde.
Michael Ebert hat die Ausstellung kuratiert und die Geschichte des Fotos jahrelang erforscht. Er lehrt Fotojournalismus an der Hochschule Magdeburg und arbeitet dort mit dem Nachlass von Horst Faas, der 2021 durch seine Vermittlung nach Deutschland kam. Eberts Arbeit stützt sich auf die persönlichen Aussagen und Erinnerungen aller noch lebenden Beteiligten, sowie auf die minuziöse Auswertung des kompletten, noch vorhandenen Materials, darunter viele völlig unbekannte Bilder.
Die Ausstellung wird am 8. Juni 2022 im Wilhelm-Fabry-Museum Hilden eröffnet und läuft bis zum 9. Oktober.
2014 wurde die deutsche Fotojournalistin Anja Niedringhaus in Afghanistan ermordet. In ihrer Geburtsstadt Höxter entsteht im historischen Tilly-Haus, einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das Forum Anja Niedringhaus (FAN). Dort soll neben einer Dauerausstellung zu Anja Niedringhaus auch ein Ort für Symposien, Medienkompetenzvermittlung und wechselnde Präsentationen, rund um die Themen Fotojournalismus, Pressefreiheit und Menschenrechte, aufgebaut werden. Damit entsteht in Ost-Westfalen ein fotografischer Hotspot, der im Jahr 2022 eröffnet werden soll. Mit der Erstellung des kuratorischen Konzeptes wurde nun Michael Ebert beauftrag. Mehr erfährt man auf der Website des FAN.
Als Francisco de Goyas Desastres de la Guerra erstmals publiziert wurde, war die Fotografie bereits über 20 Jahre alt. Das neue Medium hatte schnell alle Bereiche des menschlichen Lebens erobert und bereits 1847 waren erstmals Fotografen mit der Kamera in den Krieg gezogen. Ihre realistischen Darstellungen bewaffneter Konflikte verdrängten bald die künstlerischen Interpretationen und dominieren längst unsere Wahrnehmung vom Krieg.Michael Ebert beleuchtet die Geschichte der Kriegsfotografie von den Anfängen im Amerikanisch-Mexikanischen Krieg bis in die Gegenwart. Der reich bebilderte Vortrag vermittelt nicht nur den Entstehungskontext der wichtigsten Kriegsfotos, sondern geht auch auf den immerwährenden Diskurs zwischen Macht, Manipulation und Zensur ein. Etwas, das auch in der Publikation von Goyas Zyklus eine wichtige Rolle spielte.
Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung Francisco de Goya und „Die Schrecken des Krieges“. Die Ausstellung ist vom 3. November 2019 bis 23. Februar 2020 zu sehen.
Vortrag von Michael Ebert, Dozent für Fotojournalismus
an den Hochschulen Hannover und Magdeburg
06.02.2020 | 19.30 - 21.00 Uhr, Benrather Str. 32, 40721 Hilden
Eintritt: 5,00 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
„Michael Eberts Vortrag nimmt ein Foto in den Focus, das im Juni 1972 um die Welt ging, und unser Bild vom Vietnamkrieg, ja von allen Kriegen veränderte: Das „Napalm-Mädchen” von Nick Ut. Seither steht dieses Pressefoto stellvertretend für die Greuel, unter denen besonders die Zivilbevölkerung in den modernen asymmetrischen Kriegen leidet. In den über 40 Jahren seit der Entstehung des Bildes war es Thema von unzähligen Publikationen. Doch wie so oft bei ikonischen Bildern sind auch über das Napalm-Mädchen jede Menge historische Ungenauigkeiten und Falschinformationen in Umlauf, die mit stoischer Ignoranz wiederholt werden. Damit wurde die Wirkungsgeschichte und Rezeption des Bildes nachhaltig verändert. Der Vortrag von Michael Ebert ist der Versuch, die Ereignisse vom 8. Juni 1972 und die Rolle der Beteiligten möglichst umfassend zu rekonstruieren, und darin die Wurzeln für die späteren Verwischungen festzumachen. Dieser Vortrag stützt sich auf die persönlichen Aussagen und Erinnerungen aller noch lebenden Beteiligten sowie auf die minutiöse Auswertung des kompletten, noch vorhandenen Materials.
Do, 11.4., 19 - 20.30 Uhr, 2 Ustd, 8 Euro keine Ermäßigung VHS im Stadtbahnhof, Bahnhofsplatz 2, R 212, Fanny-van-Hees-Saal
Unter dem Titel [IMAGE MATTERS] hat der Studiengang ‚Fotojournalismus
und Dokumentarfotografie‘ der Hochschule Hannover eine Diskurs-plattform geschaffen, die Frage-stellungen aus der fotografischen Bildpraxis und Diskurse der Bild- und Fototheorie in einen
Dialog bringt. Mit ‚Images in Conflict / Bilder im Konflikt‘ legen Karen Fromm, Sophia Greiff und Anna Stemmler die erste Publikation der [IMAGE MATTERS] Plattform vor.
Michael Ebert hat zu diesem Buch seine umfangreiche Untersuchung über das weltbekannte Foto des "Napalm-Mädchens" beigesteuert. Der ehemalige Foto-chef von Associated Press (AP), Hal Buell,
bezeichnet den Beitrag als bisher weltweit ausführlichste Untersuchung zu diesem Kriegsbild. Buell leitete den Bilderdienst der Agentur zum Entstehungszeitpunkt des Fotos. Die globale Ver-breitung
des "Napalm-Mädchens" ist ihm sowie dem zweifachen Pulitzer-preisträger Horst Faas zu verdanken. Sie publizierten das Foto, obwohl es mit den Regeln der Agentur nicht konform war.
Das Buch ‚Images in Conflict / Bilder im Konflikt‘ vereint wissenschaftliche Aufsätze, Bildbeiträge und Interviews und erscheint in deutscher und englischer Sprache.
Mit Text- und Bildbeiträgen von: Dona Abboud, Christoph Bangert, Lars Bauernschmitt, AnnChristin Bertrand, Vera Brandner, Adam Broomberg und Oliver Chanarin, Edmund Clark, Emma Daly, Michael
Ebert, Susanne von Falkenhausen, Karen Fromm, Ziyah Gafić, Sophia Greiff, Dirk Gieselmann und Armin Smailovic, Tim Hetherington, Tony Hicks, Ilaria Hoppe, Geert van
Kesteren, Felix Koltermann, Susanne Krieg, Paul Lowe, Stephen Mayes, Philipp Müller, Rolf F. Nohr, Fred Ritchin, Valeria Schulte-Fischedick, Anna Stemmler, Friedrich Weltzien,
Donovan Wylie.
Karen Fromm, Sophia Greiff, Anna Stemmler (Hg.):
Images in Conflict / Bilder im Konflikt
Jonas Verlag, 2018
Mehr kann man hier erfahren.
23. - 24.11.2018
Eintritt frei. Anmeldung erforderlich
Ort: Schloss Mickeln
Alt Himmelgeist 25 | 40589 Düsseldorf
Anmeldung unter:
Tagungschluesselbilder@web.de
Schlüsselbilder sind vielschichtig, sie
fungieren nicht nur als Leitbilder mit Symbolcharakter, sondern können sowohl
kulturell, politisch, aber auch emotional
zum Wende- und Angelpunkt werden.
Welches Potenzial diese Bilder haben,
welchen Einfluss sie wirklich ausüben,
in welcher Sinndichte sie reflektiert und
diskutiert werden, welche Inhalte und
Werte sie bis heute transportieren sowie
in welcher Lesart die Bilder verstanden werden – das sind die Fragen, denen diese interdisziplinäre Tagung nachgehen will.
Programm
Fr. 23.11.2018
9.30 Uhr Begrüßung
10.00 Uhr Werner Busch
William Turners »Rain, Steam and Speed« von 1844. Der Tod des Hasen, das Ende des Pflugs und der Glanz der Industrie
10.50 Uhr Manja Wilkens
»Hühnerhof«. Ein Schlüsselbild für die Rousseau-Rezeption in Deutschland
11.40 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr Sandra Abend
Das gefallene Schlüsselbild – Carl Röchlings »The Germans to the Front«
12.50 Uhr Mittagspause
14.20 Uhr Guido Reuter
Rodins Rezeption des »Torso von Belvedere« und die Auswirkung auf die Bildhauerei des frühen 20. Jahrhunderts.
15.10 Uhr Hans Körner
Die Revanche des 19. Jahrhunderts an Voltaire. Émilien Cabuchets Skulptur des betenden Jean-Marie-Baptiste Vianney als Schlüsselbild der antiaufklärerischen katholischen Reaktion
16.50 Uhr Wolfgang Ullrich
?
17.40 Uhr Kaffeepause
18.00 Uhr Musikalischer Rahmen: Joséphine Pilars de Pilar
18.30 Uhr Oskar Bätschmann
Paul Gauguin, D'où venons-nous? Que sommes-nous? Où allons-nous? - Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?
Sa. 24.11.2018
9.30 Uhr Michael Ebert
America First
10.20 Uhr Klaus Honnef
Stil ohne Stil. Ein Bild von Walker Evans als Schlüsselbild der künstlerischen Fotografie.
11.10 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Ursula Ströbele
Hans Haacke und der Rhein
12.20 Uhr Ulli Seegers
Hommage à Modigliani. Eine Fälschung als Schlüsselbild bei Pierre Huyghe
Organisiert von Dr. Sandra Abend und Prof. Dr. Hans Körner
Vortrag von Michael Ebert
16.11.2017 | 19.30 - 21.00 Uhr
Eintritt: 5,00 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
Ort: Fassraum des Wilhelm-Fabry-Museums Adresse: Benrather Straße 32, 40721
Hilden
Der Amerikanische Bürgerkrieg ist das erste historische Ereignis, das systematisch fotografiert wurde. Allein in der Library of Congress, Washington D.C. sind über 15.000 Fotos archiviert. Bei
Ausbruch des Bürgerkrieges im Jahr 1861 war die Fotografie in den USA bereits weit verbreitet. Alles wurde fotografiert, neben den klassischen Motiven wie Portrait, Familie und Landschaft
dokumentierte man mit der Kamera auch intensiv die Erschließung des Kontinentes. So ist es kein Wunder, dass die ersten uns bekannten Kriegsfotos in den USA entstanden und das schon 15 Jahre zuvor,
im Mexikanisch-Amerikanischen
Aber welche technischen Herausforderungen bedeutete das Fotografieren in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wie sind die Ergebnisse aus heutiger Sicht zu bewerten? Wer waren die mutigen Männer, die
mit klobigen Kameras hinaus in den Krieg zogen, und was war ihre Motivation? Warum spielte die Fotografie in den USA eine so große Rolle?
All diesen Fragen versucht Michael Ebert in seinem Vortrag auf den Grund zu gehen
.
In diesem Jahr gibt es wieder eine Ausstellung, die von Michael Ebert kuratiert wird. 2017 wird es ein Heimspiel: Das Hildener Wilhelm-Fabry-Museum zeigt ab Oktober die Ausstellung: „Im Felde verwundet - Bilder aus dem amerikanischen Bürgerkrieg“. Der Schwerpunkt liegt auf Fotos, die in einem medizinischen Kontext entstanden sind. Bilder von Verwundeten, Ärzten, Lazaretten und auch dem Engagement der Zivilbevölkerung. Auf zu grausame Darstellungen wurde jedoch bewusst verzichtet. „Im Felde verwundet“ soll nicht schockieren, sondern informieren und faszinieren. Beispielsweise mit Fotos, wie dem hier abgebildeten: Es zeigt den 12jährigen William Black, den jüngsten im Amerikanischen Bürgerkrieg verwundeten Soldaten, fotografiert von Matthew Brady im Jahr 1865. Alle Bilder wurden aufwändig digital restauriert und bis zu einer Größe von drei Metern reproduziert. Die Ausstellung passt exzellent in das Programm des Hauses, schließlich ist das Museum nach dem Vater der modernen Chirurgie, Wilhelm Fabry benannt und der kam aus Hilden. Zu der Ausstellung, die vom 13. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018 läuft, wird ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten. Nähere Informationen darüber findet man auf der Website des Wilhelm-Fabry-Museums.
Unter diesem Titel beteiligt sich Michael Ebert am Symposium Images in Conflict – Bilder im Konflikt. Die international ausgerichtete Tagung findet am 17. und 18. Mai 2017 in der Hochschule Hannover statt. Mehr zum Symposium findet man hier.
Michael Eberts Vortrag nimmt ein Foto in den Focus, das im Juni 1972 um die Welt ging, und unser Bild vom Vietnamkrieg, ja von allen Kriegen veränderte: Das „Napalm-Mädchen“ von Nick Ut. Seither steht dieses Pressefoto stellvertretend für die Greuel, unter denen besonders die Zivilbevölkerung in den modernen asymmetrischen Kriegen leidet. In den über 40 Jahren seit der Entstehung des Bildes war es Thema von unzähligen Publikationen. Doch wie so oft bei ikonischen Bildern sind auch über das Napalm-Mädchen jede Menge historische Ungenauigkeiten und Falschinformationen in Umlauf, die mit stoischer Ignoranz wiederholt werden. Damit wurde die Wirkungsgeschichte und Rezeption des Bildes nachhaltig verändert.
Der Vortrag von Michael Ebert ist der Versuch, die Ereignisse vom 8. Juni 1972 und die Rolle der Beteiligten möglichst umfassend zu rekonstruieren, und darin die Wurzeln für die späteren Verwischungen festzumachen. Dieser Vortrag stützt sich auf die persönlichen Aussagen und Erinnerungen aller noch lebenden Beteiligten sowie auf die minutiöse Auswertung des kompletten, noch vorhandenen Materials.
Images in Conflict - Bilder im Konflikt
Symposium der Hochschule Hannover - Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie
17. und 18. Mai 2017, Michael Eberts Vortrag „Nein, es ist nicht Dave (Burnett)!" - Die Wahrheit über ein Foto, das jeder kennt.“ am 17. Mai um 16:25
Hörsaal im Design Center, Expo Plaza 2, 30539 Hannover
Barack Obama verlässt das Weiße Haus und mit Ihm sein persönlicher Fotograf Pete Souza. Über zwei Amtsperioden hat der von portugiesischen Einwanderern abstammende Souza rund 2 Millionen Fotos des amerikanischen Präsidenten gemacht. Einige der besten Aufnahmen zeigt die ProfiFoto in ihrer Dezember-ausgabe, Michael Ebert hat dazu einen Text verfasst, in dem auch die Vorgänger Souzas beschrieben werden.
Unter dem Titel „Chrysalis und Imago. Die Metamorphosen im Bildkonzept der Marilyn Monroe“ hält Michael Ebert einen Vortrag am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Den Rahmen bildet die Tagung „Der schöne Mensch“, die von Dr. Sandra Abend und Prof. Dr. Hans Körner organisiert wurde. Die Tagung stellt die Frage, was einen Menschen zu einem schönen Menschen und seinen Körper zu einem schönen Körper macht. Das gesamte Programm der Tagung, die am 17. und 18. November stattfindet, finden Sie hier. Michael Eberts Vortrag können Sie am 17. November 2016 um 17.15 Uhr hören und sehen. Ort: SCHLOSS MICKELN (REMISE) Alt-Himmelgeist 25, 40589 Düsseldorf.
Dr.-Erich-Salomon-Preis 2016 in Hannover
Im Rahmen des Lumix-Festivals für jungen Bildjournalismus überreicht Ditmar Schädel
(links), Vorsitzender der DGPh, Prof. Rolf Nobel die Urkunde für den Dr.-Erich-Salomon-Preis 2016. Von Karin Rehn-Kaufmann kam der andere Teil des Preises, eine wertvolle Leica M-Kamera mit Gravur.
v.l.n.r. Ditmar Schädel (Vorsitzender der DGPh), Karin Rehn-Kaufmann (Leica Camera
AG), Michael Ebert, Prof. Rolf Nobel, Elke Nobel
Foto: Stefanie Silber
In Kürze erscheint ein neuer Band in der Reihe "Journalistische Praxis", auch bekannt als "gelbe" Reihe. „Nachrichten klassisch und multimedial“, herausgegeben von Dietz Schwiesau und Josef Ohler. Dieses Buch lehrt alle Grundlagen des Nachrichtenmachens: Auswahl, Aufbau, Sprache, Objektivität, Recht und Recherche. Außerdem vermittelt es die Besonderheiten der Nachricht in allen Medien: Zeitung, Nachrichtenagentur, Radio, Fernsehen und Internet. Denn mit dem Medienwandel verändern sich auch die Nachricht und die Arbeit mit Nachrichten grundlegend. Wer heute und in Zukunft Nachrichten macht, muss wissen, was die Nachricht in den einzelnen Medien auszeichnet. Michael Ebert verfasste für das Buch Kapitel 10 unter dem Titel „Das Nachrichtenfoto“. Hier wird der Umgang mit aktuellen Fotos in der Presse praxisnah und anschaulich vermittelt. Zahlreich Bildbeispiele sollen nicht nur journalistische Einsteiger bei der Arbeit mit Fotos unterstützen. Hier geht es zur Website des Buches:http://www.gelbe-reihe.de/nachricht/online-plus/foto/
...fragte Gregor Mayntz von der Rheinischen Post Berlin Michael Ebert. Die Antworten konnte man in der Weihnachtsausgabe der großen Deutschen Regionalzeitung oder hier, im Internet lesen: Zum Artikel.
Das Foto dreijährigen Aylan am Strand von Bodrum ging Anfang September um die Welt und beeinflusste auch die Politik spürbar.
Für das gerade erschiene Buch „Vorbilder – Ikonen der Kulturgeschichte“ von Sandra Abend und Hans Körner lieferte Michael Ebert den umfangreichsten Beitrag. Auf 28 Seiten beschreibt er die Geschichte eines der berühmtesten Fotos überhaupt: "Raising the Flag" von Joe Rosenthal. Dabei räumt er nicht nur mit der Mär vom arrangierten Foto auf, sondern beschreibt auch ausführlich die umfangreiche Wirkungsgeschichte des Motivs, das als Vorbild für das größte Bronzedenkmal der Welt diente. Über 30, teilweise völlig unbekannte Fotos visualisieren die spannenden Hintergrunde eines der meistzitiertesten Bilder überhaupt. Als Quelle dienten auch zahlreiche Originalveröffentlichungen.
Michael Eberts Beitrag befindet sich dabei in allerbester Gesellschaft. Für „Vorbilder“ schrieben unter anderem Sandra Abend, Hans Körner, Horst Bredekamp, Ekkehard Mai, Wolfgang Ullrich und Klaus Honnef. Die exquisite Gestaltung übernahm Lilia Schröder. Bestellen kann man das im Morisl-Verlag München. Bestellen kann man das Buch hier.
Nach einem Abriss der Geschichte des Fotojournalismus beschreiben die Autoren den Wandel des Mediums aufgrund von Digitalisierung und Internet und dessen Auswirkung auf die Arbeitsbedingungen. Daneben werden auch die klassischen Stilmittel wie Foto-Essay oder Reportage dargestellt. Bei den Kapiteln zu Anwendungsgebieten wie Politik, Sport, Society, Lokales oder Wissen kommen zahlreiche Fotojournalisten und Medienvertreter in Interviews zu Wort. Technische Kapitel zu Kameratypen und Zubehör, zur digitalen Dunkelkammer sowie zu modernen Kommunikations- und Präsentationstechniken machen den zusätzlichen praktischen Nutzen aus. Bestellen kann man das Buch hier. Die Verlagsinfomation ist hier zu finden.
2015 jährt sich das Ende des Vietnamkrieges zum 40. Mal. Ein Krieg, in dem innerhalb von kaum 10 Jahren einige der wirkungsmächtigsten Bilder des 20. Jahrhunderts entstanden. Die Erschießung eines Vietcongs von Eddie Adams, das Napalm-Mädchen von Nick Ut oder die Selbstverbrennung eines buddhistischen Mönches von Malcolm Browne sind Bilder, die unsere Sicht auf den Vietnamkrieg, ja auf alle Kriege von Grund auf veränderten.
Anlässlich der Feierlichkeiten zur Eroberung Saigons im April 2015 lud die vietnamesische Regierung nun eine Handvoll ehemaliger Kriegskorrespondenten ein. Unter ihnen einige der einflussreichsten Fotografen der Vietnamära wie Tim Page, Nick Ut und Al Rockoff fanden ihren Weg in ein Land, das immer noch seine blutige Geschichte verarbeitet, aber auch optimistisch in die Zukunft blickt.
Begleitet wurden die Reporter von dem Hochschuldozenten Michael Ebert, der in Hannover und Magdeburg Bildjournalismus lehrt und dessen Spezialgebiet der Fotojournalismus im Vietnamkrieg ist. Darüber hinaus hat Ebert eine ganz besondere Beziehung dem Thema, schließlich hat er 2012 den Nachlass des berühmten Vietnam-Fotografen und zweifachen Pulitzerpreisträgers Horst Faas an die Hochschule Magdeburg geholt. Gemeinsam mit den Veteranen begab Ebert sich auch auf die Spurensuche nach den legendärer Bildikonen aus dieser Zeit. Zum Artikel der WZ geht es hier. Was die RP schreibt, kann man dort lesen. In der September-Ausgabe der ProfiFoto folgt ein weiterer, umfangreicher Bericht.
Der Dozent für Fotojournalismus Michael Ebert, der in Hannover und Magdeburg über "Macht und Manipulation" lehrt, betrachtet das digitale Zeitalter dennoch nicht als besonders anfällig für Fälschungen. "Die Geschichte des Fakes ist so alt wie die Geschichte der Fotografie", sagt Ebert. Seinen Studenten rate er, die "Finger von den Bildern zu lassen". Fälschungen würden von der Internet-Gemeinde schnell enttarnt. Zum ganzen Text geht es hier.
Für die Menschen des 19. Jahrhunderts war die Stereofotografie nicht nur unterhaltsamer Zeitvertreib, sondern auch ein frühes Medium der Nachrichtenkommunikation. Fotos konnten damals noch nicht gedruckt werden und darum war die Verbreitung von originalen Fotoabzügen, besonders als Stereobilder, die einzige Möglichkeit den Menschen authentische Bildinformationen zu erschließen.
Von zahlreichen weltgeschichtlichen Ereignissen gab es Stereobildserien, die in hoher Auflage hergestellt wurden. Ob vom Hurrikan in Galveston oder dem Erdbeben von San Francisco, ob von der Weltausstellung oder dem Aufbau der Freiheitsstatue, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde alles dreidimensional festgehalten und dokumentiert. So war der amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865) nicht nur das erste fotografisch umfassend dokumentierte Großereignis, es war auch das erste in 3D. Michael Ebert spannt in seinem umfangreich und hochwertig bebilderten Vortrag den Bogen der erzählenden Stereofotografie von ihrer Erfindung im Jahr 1847 bis zum Ersten Weltkrieg.
Eintritt: 5,00 €, ermäßigt 2,50 €
19.02.2015 | 19.30 - 21.00 Uhr
Wilhelm-Fabry-Museum
Benrather Strasse 32a
40721 Hilden
Am 4. April 2014 ist die deutsche Fotografin und Pulitzer-Preisträgerin Anja Niedringhaus bei einem Attentat auf sie und ihre Kollegin Kathy Gannon in Afghanistan ums Leben gekommen. Es waren vor allem die Bilder aus den Krisengebieten wie Kosovo, Kroatien, Serbien, Bosnien, Irak, Afghanistan, Kuwait, Libyen und Israel, die sie berühmt gemacht haben. Dabei ging es ihr nie um die reine Kriegsillustration. Vielmehr standen vor allem die Opfer der Kriege im Fokus ihrer Bilder. Die Verletzten, die Geschundenen, die Trauernden, die Hinterbliebenen. Aber auch den Soldaten, in denen sie ebenfalls Opfer der Kriege sah, begegnete sie mit humanistischem Respekt. Selbst in den schwierigsten und gefährlichsten Situationen war Anja Niedringhaus auf der Suche nach dem Menschlichen, getrieben von dem Glauben an den Sinn ihrer Arbeit. Die Bilder, die dabei entstanden, unterscheiden sich von vielen anderen Kriegsbildern. Sie sind ehrlich und gerade. Auf jede Form fotografischer Effekthascherei hat sie in ihrer Fotografie verzichtet, simplifizierende Bilder vermieden.
Die Ausstellung ist mit Unterstützung der Associated Press und Michael Ebert entstanden.
Inmitten der Absatzflaute hofft die Branche auf die photokina als Impulsgeber. Und das nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch im Bezug auf innovative Fotoprodukte und neue Technologien. Zuviel verlangt für eine Messe? Wie sehen die Experten das Potential der Messe, was planen die Hersteller und warum sich ein Messebesuch lohnt oder eben nicht lohnt.
Unter dem Titel "Augen auf! 100 Jahre Leica" erscheint Anfang Oktober im Kehrer Verlag ein opulenter Bildband. Herausgeber Michael Koetzle erzählt auf rund 500 Seiten die Geschichte der berühmten Kamera. Essays internationaler Autoren beschäftigen sich unter anderem mit der technischen Genese der Leica, ihrem Einfluss auf den modernen Bildjournalismus und nicht zuletzt ihrer Bedeutung für verschiedenste Strömungen innerhalb der foto-grafischen Avantgarde. Michael Ebert befasst sich in seinem Beitrag mit dem Fotojournalismus von 1945 bis 1972, dem zweiten golden Zeitalter des Mediums. Das Buch begleitet die gleichnamige Ausstellung, die ab dem 24. Oktober in den Deichtorhallen Hamburg zu sehen sein wird. Weitere Stationen sind das Fotografie Forum Frankfurt, C/O Berlin, WestLicht Wien und die Versicherungskammer Bayern, München.
Am vergangenen Sonntag endete das 4. Lumixfestival für jungen Foto-journalismus in Hannover. Zu sehen waren 60 Reportagen von herausragenden internationalen Nachwuchsfotografen. Mehr als 35 000 Gäste haben das fünftägige Fotografie-Festival Lumix auf dem Expo-Gelände in Hannover besucht. Michael Ebert durfte das Vorwort für den wunderbaren Katalog schreiben.
08. Mai bis 10. Mai 2014 auf Schloss Benrath,
Düsseldorf-Benrath. Unter anderem mit Vorträgen von Klaus Honnef, Wolfgang Ullrich, Michael Ebert und Horst Bredekamp.
Bilder sind omnipräsent. Sie strukturieren unsere
Wahrnehmung, beeinflussen unser Kaufverhalten, unsere politische Parteinahme, unser Selbstverständnis. Bilder, insbesondere Bilder mit hohem Überredungspotential, sind allerdings in aller Regel
ihrerseits abhängig von anderen Bildern, borgen vom Vorbild die Einprägsamkeit, die Glaubwürdigkeit. Andererseits kann sich das Verhältnis von Vorbild und Nachbild als Konkurrenzverhältnis
darstellen, mit dem möglichen Ergebnis, dass das Nachbild das Vorbild verschattet. In jedem Fall ist Bildgeschichte immer auch die Geschichte der Auseinandersetzung von Nach-Bildern mit
Vor-Bildern.
Was macht Bilder zu Vorbildern und was machen
Nachbilder mit ihren Vorbildern? Mit diesen Fragen eröffnet sich ein breites Spektrum an Möglichkeiten, wie sich Bilder zu Bildern verhalten können. Michael Ebert wird sich in seinem Vortrag
“Here's one for all times!” mit dem berühmten Foto "Raising the flag" von Joe Rosenthal beschäftigen
Weitere Informationen kann man
dem Tagungsflyer zu entnehmen.
Das Fotografieren ist mit modernen Digitalkameras so einfach wie nie zuvor. Direkt nach der Aufnahme kann man die Bilder auf dem Kameramonitor betrachten, zum Computer übertragen, per E-Mail an
Freunde verschicken oder ausdrucken.
Auch Kinder fotografieren mit wachsender Begeisterung. Damit sie noch mehr Spaß am Fotografieren bekommen, haben die Autoren das nötige Wissen über Kameras und viele Ideen für schöne Motive
zusammengestellt. Dabei geben sie auch eine Menge Tipps, wie man Fotos originell und spannend gestaltet. Im Vordergrund steht dabei die Lust am Fotografieren und an schönen Fotos.
Für die zweite Auflage wurden viele Kapitel erweitert, aber auch neue Themen ins Buch aufgenommen.
Aus dem Inhalt:
- Was man über Kameras und Fotos wissen muss
- Mit dem Zoom einen Bildausschnitt wählen
- Motive in Bewegung fotografieren
- Blitzen, aber richtig
- Kleine Dinge ganz groß
- Tiere zu Hause, im Freien und im Zoo - Fotos im Wasser
- Sich selbst und andere in Verkleidung fotografieren
- Im Urlaub fotografieren
- Meine Stadt
- Action auf der Geburtstagsparty
- Bilder kreativ bearbeiten
- Meine Fotos im Internet
Wir trauern um Anja Niedringhaus (DGPh), die am 4. April 2014 in Banda Khel, Afghanistan, Opfer eines feigen und hinterhältigen Mordanschlags wurde. Mehr als 20 Jahre berichtete sie mit der Kamera aus den Krisenregionen der Welt. Anja Niedringhaus war zusammen mit Ihrer kanadischen AP-Kollegin und Freundin Kathy Gannon in der östlichen Provinz Chost unterwegs, um über die Präsidentschaftswahl am vergangenen Samstag zu berichten. An einem Kontrollpunkt wurde sie von einem 25jährigen Polizisten erschossen, ihre Kollegin schwer verletzt.
Die 1965 geborene Anja Niedringhaus gehörte zu der überschaubaren Zahl deutscher Photographen, die es zu internationaler Anerkennung gebracht haben. Sie begann ihre Karriere im Alter von 16 Jahren als freie Photographin für eine Lokalzeitung in ihrer Heimatstadt in Höxter. Nach dem Abitur studierte sie in Göttingen deutsche Literatur, Philosophie und Publizistik. 1990 trat sie in den Stab der European Press Photo Agency (EPA), ein wurde Chefphotographin und dokumentierte die brutalen Konflikte in Exjugoslawien. 2001 wurde Anja Niedringhaus in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen. 2002 wechselte sie zur Nachrichtenagentur Associated Press (AP). In den folgenden Jahren berichtete Niedringhaus aus den Konfliktgebieten Israel, Palästina, Irak, Afghanistan und Pakistan. Außerdem photographierte sie zahlreiche bedeutende Sportereignisse darunter neun Olympiaden. 2005 wurde sie für ihre dramatischen Bilder aus dem Irak-Krieg mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Anja Niedringhaus sah sich nie als typische Kriegsphotographin. Für sie stand das Schicksal der Menschen, das individuelle Leid im Vordergrund. Mit berührenden Photographien, die oft unter die Haut gingen, in denen aber auch Hoffnung und die Liebe zum Menschen immer spürbar sind, zeigte sie uns die grausame Realität heutiger Kriege. Dabei sah sie die Rolle der Medien durchaus nicht unkritisch und war froh mit AP einen Arbeitgeber gefunden zu haben, bei dem journalistische Ethik immer noch einen hohen Stellenwert genießt.
Wer Anja Niedringhaus kannte, der erinnert sich als erstes an ihre Fröhlichkeit, ihr unwiderstehliches Lachen und ihre Liebe zum Leben. Anja Niedringhaus ist das 32. Redaktionsmitglied, das seit der Gründung der Nachrichtenagentur im Jahr 1846 im Einsatz ums Leben kam.
Anja Niedringhaus war mutig, aber nicht übermütig. Wie alle verantwortungsvollen Korrespondenten versuchte sie das Risiko, dessen sie sich immer bewusst war, zu kalkulieren. Gleichwohl wurde sie 2010 in Afghanistan durch Granatsplitter verletzt. "Das passiert. Wenn man sich jahrelang in diesen Gebieten bewegt, muss man damit rechnen", kommentierte sie das später in einem Interview des Deutschlandradios Kultur. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt. Dazu gehören “Pictures of the Year International”, Clarion Awards, die “Goldene Feder” und der ‘Abisag Tüllmann’ Preis für Reportage-Fotografie. Ihre Arbeiten wurden in vielen renommierten Häusern ausgestellt, so dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, der C/O Galerie in Berlin und dem Museum of Fine Arts in Houston. Sie hat zwei Bücher veröffentlicht: 2001 "Fotografien" und im Jahr 2011 "At War".
Bundespräsident Joachim Gauck würdigte Anja Niedringhaus und alle Kriegsberichterstatter in einer Erklärung: "Journalisten in Kriegs- und Krisenregionen berichten von Not, Elend und Gewalt. Ohne ihre Arbeit, ihren Mut und ihr Engagement wäre unser Bild von der Welt unvollständig. Mit dem Tod von Anja Niedringhaus hat die Welt eine bedeutende 'Augen-Zeugin' verloren. (...) Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Angehörigen und Freunden von Anja Niedringhaus und bei ihrer verletzten Kollegin."
Digitalfotografie ist bunt. Meistens jedenfalls. Die überwiegende Mehrzahl der digitalen Bilderflut ist farbig fotografiert. Es gibt aber auch Ausnahmen, denn nach wie vor setzen einige Fotografen wie zu den Anfangszeiten auf die monochrome Seiten des Mediums, die auch im Verlaufe der 175jährigen Geschichte nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Was macht die Faszination Schwarzweiß aus?
Am 30. April erscheint im Heidelberger d-punkt Verlag "Fotografieren für Kinder: Kinder entdecken die Welt der Fotografie und wie man die Welt fotografiert". Es handelt sich um eine stark erweiterte zweite Auflage unsers Buches "Fotoworkshop für Kinder". Das Buch soll Kinder schnell und kurzweilig in das Medium Fotografie einführen. Kompakt werden die neuen fotografischen Verfahren vermittelt. Dabei wird Technik grundsätzlich als Mittel zum Zweck erklärt. Im Vordergrund steht, die Kinder mit den wesentlichen Elementen der kreativen Bildgestaltung vertraut zu machen und ihnen einen sinnlichen, erlebnisorientierten Zugang in eine faszinierende Welt zu eröffnen. Für die zweite Auflage wurden sowohl bestehende Kapitel erweitert als auch neue Kapitel hinzugefügt. Neu sind beispielsweise Kapitel über Motivprogramme, das Fotografieren von Landschaften oder von Kindern in Verkleidung. Alter: 8 bis 14 Jahre.
Die Rückblende ist entschieden und der Spiegel berichtet. Die Rückblende ist als gemeinsamer Wettbewerb für politische Fotografie und Karikatur einzigartig in Deutschland. Veranstalter der 30. Rückblende sind die Landesvertretung Rheinland-Pfalz und der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger in Kooperation mit der Bundespressekonferenz. Michael Ebert ist seit 2012 in der Jury der Rückblende.
In der Ausgabe September 2014 der Zeitschrift "medienconcret, Digitale Kreativität – Kulturelle Bildung mit Medien" schreiben Sandra Abend und Michael Ebert über ihre Perspektiven auf die Geschichtsvermittlung mit und über das Medium Fotografie.
Die Deutsche Gesellschaft für Photographie veranstaltet vom 6. bis 8. März 2014 im Auditorium der Berlinischen Galerie eine internationale Tagung zum 175-jährigen Jubiläum der Fotografie. Vorstandsmitglied Michael Ebert organisiert und moderiert mit. Er steuerte auch das fotografische Leitmotiv bei. Um die Perfektion moderner bildgebender Verfahren zu symbolisieren wurde das Foto „175 Jahre Photographie“ nicht mit einer Kamera, sondern mit einem Hochleistungsscanner erstellt. Die Originaldatei ist über 800 MB groß und misst 14400x20400 Pixel.
175 Jahre auf den Punkt gebracht: Welches Ereignis, welches Foto oder welche technische Errungenschaft ist für sie das herausragenste
Element in 175 Jahren Fotografie?
Es ist sehr schwer einzelnes herausstellen. Der Siegeszug der Fotografie wurde von so vielen Menschen vorangetrieben. Alleine ihre Erfindung hat mindesten drei Väter: Niepce, Daguerre und Talbot.
Errungenschaften wie das Kollodiumverfahren, die Trockenplatte und der Kodak-Film sind ebensolche Meilensteine wie Barnacks Leica und natürlich die digitale Fotografie. Der Halbtondruck hat die
Fotografie zum Massenmedium gemacht. Alles ist verzahnt und ohne das andere nicht denkbar. Technische Fortschritte haben Fotografen inspiriert und deren Bilder die Techniker. Das Einzigartige ist die
Gesamtheit des Ganzen, der Kosmos Fotografie.
Ikonen: Welche Fotografen sehen sie als stilgebend für die jeweiligen Epochen an oder anders gefragt, welche Fotos haben Sie am meisten inspiriert und beeinflusst?
Das waren wirklich viele Faktoren. Die Wichtigsten: Die wunderbar narrativen Bilder von Hill & Adamson aus der Anfangszeit. Brady, Gardner und die anderen Fotografen des amerikanischen
Bürgerkrieges für ihre fotojournalistische Pionierleistung. Jacques Henri Lartigue für seine liebende Leichtigkeit. Alfred Stieglitz, der mit der Straight-Photography das Medium emanzipiert hat. Die
sozialdokumentarischen Bilder der FSA und ihrer Vorgänger Louis Hine und Jacob Riis. Die Großen der „Photographie humaniste“ wie Martin Munkacsi und Robert Capa. Die Macher von LIFE dafür, dass sie
der Fotografie 40 Jahre lang ein unvergleichliches Forum gegeben haben. Eugene Smith mit seinen Foto-Essays wie Spain Village. Robert Frank, der in „Die Amerikaner“ die subjektive
Dokumentarfotografie definiert hat. Aber auch Frank hatte Inspirationen, beispielsweise Louis Faurer. Diane Arbus, deren Bilder so stark waren, dass sie daran verzweifelte. All die mutigen Reporter
des Vietnamkrieges, die zu oft ihre Bilder mit dem Leben bezahlt haben, so wie Henri Huet und Larry Burrows. Magnum als Gesamtkunstwerk und, last but not least Weege für sein ungeschminktes Bild
einer düsteren Zeit.
Von der ersten Emulsion bis zum High-End-Sensor: Auf welche Fotoprodukte könnten Sie auf keinen Fall verzichten?
Auf eine hochwertige Kamera, die genau das tut was ich will und wann ich es will.
Ein Ausblick auf die nächsten 25 Jahre: Quo vadis Fotografie? Was sind die Trends der Zukunft?
„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Das gilt in einer Zeit der rasanten Veränderungen ganz besonders für die Fotografie. Sicher ist nur, dass die Menschen nie die
Lust daran verlieren werden ihr Leben und ihre Welt in Bildern festzuhalten. Bestimmt wird die Lichtfeldfotografie neue Perspektiven eröffnen. Kurzfristig werden die Welten immer mehr
zusammenwachsen. Die „Nur-Kamera“ wird die Ausnahme sein. Multifunktionale Geräte werden dominieren und vielleicht werden wir irgendwann gar keine Kamera mehr brauchen, sondern können unsere Bilder
direkt aus dem Gehirn auslesen.
Bilder in der Unternehmenskommunikation müssen authentisch und glaubwürdig sein. Das ist das klare Ergebnis einer Studie der Hochschule Magdeburg-Stendal. Knapp zwei Drittel der Teilnehmer setzten diese Begriffe auf die beiden ersten Plätze der Qualitätsrangliste. Allzu perfekte, werbeähnliche Aufnahmen haben bei ihnen keine Chance. Dieses Merkmal steht bei über 80 Prozent auf den letzten Plätzen. Gemeinsam mit Partner vor-ort-foto.de führten Studierende des Studienganges Bildjournalismus die erste großangelegte Studie zur Verwendung von Fotos in der Unternehmenskommunikation durch. Unter der Gesamtleitung von Michael Ebert wurden die Antworten von über 400 Firmen aller Branchen ausgewertet. Die Ergebnisse wurden unter anderem in den Magazinen „Der Pressesprecher“ und „ProfiFoto“ veröffentlicht. Fazit: Besser authentisch und glaubwürdig als perfekt und gelackt. Die ganze Studie kann man hier herunterladen.
Studierende aus dem II. Semesters des Studiengangs Bildjournalismus haben die Studie realisiert. Andre Sommerfeld (l), Gesa Sophie Marth (m), Benedikt Fürstenau (r) mit ihren Dozenten Michael Ebert (2l) und Rainer Hotz (2r).
Foto: Lukas Schulze
Was einem Fotografen im realen Berufsleben so alles passiert, und wie digitale Postproduktion alles retten kann, das hat Michael Eberts Top-Kunde Neumann & Müller in einem dramatischen Making-of eindrucksvoll dokumentiert. Viel Spaß!
Samsung bringt mit der GALAXY NX die erste Kamera mit voller Konnektivität auf den Markt. Michael Ebert durfte sie für das Magazin Profi Photo testen.
Wir wollen anderen zeigen, wie es bei uns aussieht. Mehr...